Das Perfektions-Teufelchen entmächtigen

"Wann ist es endlich gut genug? Wann bin ich endlich die perfekte Mama, Frau, ein perfekter Mensch, der immer alles richtig macht, immer die richtigen Worte findet, dem immer alles auf Anhieb gelingt?"

 

Ja, diese Fragen kreisen in all ihren Variationen immer einmal wieder durch unsere Köpfe, manchmal auch recht gut getarnt. ;-)

 

Heute möchte ich mich mit euch ans Werk machen, unser Perfektionsstreben mit mehr Humor zu betrachten und uns bewusst zu entscheiden, was wir glauben wollen...

Die Stimme, die uns erzählt wir seien nicht gut genug, erkennen

Manchmal kommt es mir wirklich vor wie ein kleines Teufelchen, dass es sich bei uns gemütlich gemacht hat und uns ständig an der Nase herum führen und klein halten will. "Hättest du doch mal dies anders gemacht und das anders entschieden! Jetzt hast du es versaut! Und das ist nur deine Schuld! Du musst wirklich noch viel an dir arbeiten! Es ist ja schon ganz gut, aber schau mal das da, das hättest du auch besser wissen können, meinst du nicht?"

 

Kennst du diese neunmalkluge niemals zufriedenzustellende Stimme in dir?

Was sind so ihre klassischen Formulierungen, mit denen sie dich ködert und fern von deiner Schönheit und Kraft hält?

 

Nimm dir ruhig einen Moment und halte Ausschau nach dem kleinen Perfektions-Teufelchen in deinem Leben. Schreibe dir seine kritischen Botschaften auf, um sie dir bewusst zu machen.

 

 

Sagt die Stimme der Perfektion die Wahrheit?

Wem oder was möchtest du glauben?

 So und jetzt frage ich dich: Glaubst du wirklich, diese Stimme spricht die Wahrheit?

 

Ich glaube es jedenfalls nicht. Für mich erzählt sie eine Lüge nach der anderen. Sie kennt uns gut und weiß genau, wo unsere Schwachstellen liegen, damit wir auf sie hereinfallen.

 

An dieser Stelle möchte ich dich vielmehr einladen Ausschau zu halten nach einer Stimme, die es gut mit dir meint und dich liebevoll betrachtet. Ich spüre so eine Stimme zum Beispiel in meinem Herzen. Wenn ich mich in mein Herz sinken lasse, dann erzählt es mir Dinge wie: "Wow Stefanie, wie schön, dass du so einen Blogartikel schreibst. Wie schön, dass deine Worte immer leichter fließen und wie schön, dass du deine Weisheit weiter teilst. Wie toll, dass du dran geblieben bist und beim dritten Versuch endlich ein passendes Bild gefunden hast!"

 

Spürst du den riesen Unterschied dieser beiden Stimmen?

 

Manchmal stelle ich mir auch vor meine beste Freundin oder ein liebender Vater würde mich ansehen und mit mir sprechen. Und auch ihre Botschaft ist eine ganz andere als die der Perfektion. Wenn du möchtest, dann probiere doch für dich aus, wenn du spürst, dass du dich im Perfektionsstreben befindest, wie würde deine beste Freundin dich jetzt sehen?

 

Das kommt mir so oft vor wie eine 180 Grad Wendung und je öfter wir sie üben, um so leichter gelingt sie uns.

 

 

Du bist machtvoller und größer als du denkst

Ja, das ist eine befreiende Erkenntniss, dass wir diesem kleinen Teufelchen nicht einfach ausgeliefert sind. Wir dürfen erkennen, dass wir uns aus seinem Gesäusel befreien und aufrichten dürfen. Wir dürfen uns klar entscheiden, welcher Stimme wir glauben schenken möchten.

 

Wollen wir der Stimme glauben, die uns beleidigt, beschimpft und klein macht?

Oder wollen wir der Stimme folgen, die uns ermutigt, Mitgefühl mit uns hat und uns in unserer Schönheit und Größe fördert?

 

Stell dir vor, du triffst auf zwei verschiedene Menschengruppen. Die eine spricht mit der Stimme der Perfektion und die andere mit der Stimme der Liebe. Zu welcher würdest du dich gern gesellen?

 

 

Dich liebevoll betrachten lernen

Eigentlich eine einfache Entscheidung, oder?

Warum fällt sie uns dann aber manchmal doch schwer?

 

Ich glaube einer der Gründe ist, dass wir manchmal ganz einfach vergessen, dass wir uns entscheiden dürfen. Das ist ein Bewusstwerdungsprozess und hat auch ganz viel mit Selbstliebe zu tun.

 

Ja, und uns liebevoll betrachten zu können, darin wurden wohl die Wenigsten von uns als heranwachsende Menschen bestärkt. Im Gegenteil, wir wurden verglichen, bewertet und

beschämt und so ist es kein Wunder, dass wir diese Haltung übernommen haben. Doch jetzt sind wir erwachsen und dürfen das entdecken wonach wir uns wirklich sehnen. Wir dürfen das entdecken, was für uns die Wahrheit ist und lernen uns mit den Augen der Liebe zu sehen.

 

Das ist der Weg für den ich mich immer wieder neu entscheide.

 

Was möchtest du?

 

 

Mit einem herzlichen Gruß an dich in dieser bewegten Zeit,

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