Interview mit Greta zur Schwangerschaftsbegleitung

 

Greta erzählt auf einem Spaziergang durch den Wald davon, wie sie die Schwangerschaftsbegleitung mit mir erlebt hat. Ich habe sie während der Kinderwunschzeit, Schwangerschaft, Geburt und das erste halbe Jahr danach mit ihren beiden Töchtern begleitet. Sie sind jetzt 4 Jahre und 10 Monate alt.

 

 

 

 

 

Warum hast du dich für meine Schwangerschaftsbegleitung entschieden?

 

Ich fand das schön, als du mir von dieser Idee erzählt hast, dass man sich schon seelisch mit dem Kind vor der Geburt und sogar vor der Zeugung verbinden kann und dass es so möglich ist schon vor der Geburt eine Beziehung zum Kind aufzubauen. Das hat mich angesprochen, dass man bewusst zueinander findet und es nicht so dem „Zufall“ oder Schicksal überlässt, sondern man das auch bewusst mit wählen kann. Du hast ja auch von dieser goldenen Verbindungsschnur erzählt, die man schon aufbauen oder entstehen lassen kann. Und das fand ich immer total schön, diesen Gedanken, für mich aber auch für das Kind, das es schon so etwas entgegengereicht bekommt.

 

Und dieses: "Wer will zu mir kommen?" Ein bestimmtes Wesen würde ich mir wünschen und dann fühlt sich da jemand angesprochen und sagt: „Ja, das bin ich.“ Schon vor der Geburt dieses gemeinsame Wachsen, Verbinden und Vertraut werden miteinander zu spüren, das fand ich einfach voll schön.

 

 

Inwieweit hast du dich von meiner Begleitung unterstützt gefühlt?

 

Also habe ich mich natürlich total, weil von dir überhaupt diese ganze Idee und diese Inspiration kam, diesen Weg so zu gehen. Und dann haben wir ja von Anfang an gemeinsam geatmet. Du hast mir ja überhaupt den Weg aufgezeigt und mich auch so ein bisschen da durchgeführt - oder eigentlich uns alle. Das hat mir Orientierung gegeben, dass ich ein Gefühl dafür bekommen habe, wie das so aussehen kann, wie ich mich verbinden kann, wie wir zusammen geatmet haben, wie ich auch Bilder und Ideen bekommen habe.

Es tat mir gut zu spüren, dass alles so erlaubt ist, wie es ebend gerade ist. Also, dass ich mich gar nicht unter Druck fühlen musste, dass irgendwas perfekt sein muss und wir jedesmal einfach den Impulsen gefolgt sind, die da waren.

 

Also ich hab mich von oben bis unten, rundum gut von dir begleitet gefühlt.

 

 

Wie hast du das gemeinsame Atmen empfunden? Was hat es dir gebracht?

 

Das gemeinsame Atmen habe ich als sehr entspannend erlebt. Es hat mir Sicherheit gegeben, weil wir das ja jede Woche gemeinsam gemacht haben und mit der Zeit konnte ich mich da richtig reinsinken lassen. Es war krass, wie das mit jedem Mal leichter, intensiver und selbstverständlicher wurde. Ich habe es als sehr schön und kuschelig erlebt.

 

Es gab schon die Male wo ich vorher so ne Trägheit gespürst habe und nicht so richtig Lust hatte und dann war ich doch immer wieder froh und dachte danach, dass war doch voll gut, dass ich mich eingelassen habe.

 

Manchmal kamen auch ein paar Ängste auf und da war es gut zu wissen, dass du mit da bist. Das hat mir Sicherheit gegeben, dass ich wusste ich bin damit nicht allein, es ist alles ok und wir können das jetzt einfach mit einfließen lassen.

 

Das Atmen war einfach auch so schön, weil es mich ja meinen Töchtern näher gebracht hat. Das war ja so der Weg, wie ich mit ihnen Verbindung und Kontakt aufgenommen habe. Es hat mich auch mir näher gebracht, weil ich ja erstmal immer auch in mich reingefühlt habe. Und ich habe gemerkt, wie mir das alleine für mich total gut getan hat. Ich bin in der Zeit kaum krank gewesen und war wirklich irgendwie so vertrauensvoll, entspannt und hatte so ein gutes Gefühl mit mir und meinem Körper.

 

Und ich fand es auch einfach so schön, wie es mich mit den beiden Mädchen verbunden hat, ich manchmal Bilder sehen und ihr Wesen schon so spüren konnte. Das hat einfach schon so viel Vertrautheit geschaffen. Und es hat auch Sicherheit gegeben. Gerade auch in der ersten Schwangerschaft hatte ich wenige Ängste, weil ich wusste, wir sind ja in Kontakt und wenn irgendetwas ist, wird mein Baby mir das schon mitteilen.

 

 

Was war wertvoll für dich und was nimmst du mit?

 

Es war wertvoll, das Band was mich mit meinen Kindern verbindet, zu spüren. Und auch zu wissen, ich spüre mein Kind schon, obwohl es noch nicht einmal gezeugt ist. Und dann im Bauch spür ich es nochmal auf einer anderen Ebene.

 

Ich fand es wertvoll, dass ich dich an meiner Seite hatte und dass wir uns so regelmäßig und verlässlich getroffen haben. Und dass ich wusste, du begleitest uns die ganze Zeit mit und wir sind da wie eingehüllt in dieses größere Ganze. Ich wusste es gibt die Schwangerschaftskraft*, die mochte ich auch sehr. Das war für mich irgendwie auch eine sehr schöne und wertvolle Vorstellung, zu wissen, da ist noch diese größere Kraft, die auch mit da ist und auf uns aufpasst und uns behütet. Ich habe mich einfach sehr eingehuschelt und eingebettet in ein schönes Netz gefühlt. Das war sehr sehr wertvoll, nicht das Gefühl zu haben, ich muss irgendetwas alleine machen.

 

 

Was nimmst du für die Beziehung zu deinen Töchtern mit?

 

Leider ist bei Lovis, meiner ersten Tochter, bei der Geburt viel nicht so gelaufen ist, wie ich es mir gewünscht habe. Ich hatte dann ganz schöne Ängste und Schuldgefühle, dass ich etwas verbockt habe in unserer Beziehung. Und da hat mir das Besinnen auf unsere Verbindung, die schon so lange gewachsen ist, viel Trost gegeben. Das hat mir über diese schwierige Anfangszeit geholfen.

 

Und ich finde man merkt es auch, mir wurde das auch wirklich immer wieder gespiegelt von so vielen Menschen. Ich weiß noch, wie so viele immer meinten: „Oh die Lovis hat so eine krasse Ausstrahlung, wie sie einen so anschaut… und so ein Leuchten in den Augen. Das ist wirklich ein ganz besonderes Kind. Wow, die Lovis die ist so da und so wach.“ Das habe ich von vielen Menschen gehört. Ich habe sie auch immer als so ein ganz besonders Kind wahrgenommen. Ich denke schon, dass sie unsere Verbindung in ihrem weiteren Leben mitträgt und begleitet.

 

Bei Yael, meiner zweiten Tochter, war die Schwangerschaft für mich gar nicht so ohne. Da hatte ich einige Ängste und Herausforderungen (wegen der speziellen Zeit im Außen). Es hat mir geholfen zu wissen, dass ich mit ihr sprechen kann und ihr sagen kann, dass das meine Themen sind. Und irgendwie hat es sich angefühlt als haben wir dann schon so einiges in der Schwangerschaft zusammen geschafft. Und Yael weiß, auch wenn es mal komisch oder ängstlich ist, die Mama ist da und sie ist unterstützt. Yael kann da auch schon auf so was bauen, glaube ich. Man merkt das ja bei Yael auch, dass sie so eine Ruhe mit ins Leben bringt, so einen Frieden und eine Ruhe ausstrahlt.

 

 

Vielen Dank, liebe Greta, dass du deine Erfahrungen hier mit uns teilst.

 

* Ein wichtiger Ansatz in meiner Arbeit ist das Entdecken und Ausweiten von Ressourcen - allem, was dich liebevoll auf deinem Weg unterstützt. Das ist natürlich etwas ganz Individuelles. Greta fühlt sich sehr wohl mit der Schwangerschaftskraft - für dich kann das etwas ganz anderes sein. :-)