Ich schaue gerade zu meinem Kaktus  auf dem Fensterbrett, der mich mit seinen spitzen Stacheln immer wieder daran erinnert, das es ganz natürlich ist unsere Grenzen zu wahren. Wenn wir mit unserem Nein in Kontakt sind, zeigt uns das was wir nicht wollen, was für uns nicht stimmig und nicht wohltuend ist.

Auch wenn wir an die Tiere denken, können wir ganz leicht erspüren, dass Nein sagen ein natürlicher Teil ihres Wesens ist. Wenn wir an Katzen denken, die fauchen, Löwen, die brüllen, Mäuse, die sich in ihr Mäuseloch verkriechen, wenn sie sich bedroht fühlen.

 Vielleicht fallen dir noch ein paar weitere Beispiele ein. Und auch zu uns Menschen gehört unser Nein.

Nimmst du deine Nein Impulse in deinem Alltag wahr? Ich möchte dich dazu einladen, in der kommenden Zeit dein Nein bewusst wahrzunehmen und zu erforschen. Manchmal sind es kleine Momente wie: "Ich will noch nicht aufstehen. Ich will nicht raus gehen, es ist draußen so kalt. Ich habe keine Lust jetzt zu kochen. Ich will jetzt nicht zu diesem Termin. Ich will mich nicht bewegen. Ich habe keine Lust auf andere Menschen."

Oft übergehen wir selbst diese kleinen Nein-Momente in unserem Leben, denn wir wissen, das Essen will gekocht werden und wir müssen raus gehen um pünktlich bei der Arbeit zu sein. Meine Einladung ist, wenn du so ein inneres Nein erspürst, für einen Moment inne zu halten und es einfach wahrzunehmen, vielleicht sogar liebevoll und interessiert. Wie fühlt sich das Nein denn an? Ist es wütend, überfordert oder hat es Angst?

Es ist schön, wenn sich dein Nein meldet und wir können ihm einen Moment lauschen. Vielleicht kannst du den Nein-Impuls in deinem Körper wahrnehmen? Vielleicht will sich dein Gesicht verziehen oder du kannst es in deinem Hals, deinem Buch oder deinen Armen finden?

Nicht immer stammt unser Nein wirklich aus dem Hier und Jetzt. Viele von uns tragen ein Nein aus vergangenen Tagen in sich, das nie gehört oder beachtet wurde. Es wartet immer noch darauf das es Gehör bekommt und liebevoll wahrgenommen wird.

Ich kenne das manchmal, dass ich wie in den oben beschriebenen Situationen ein Nein spüre und wenn ich mir einen Augenblick dafür Zeit nehme, einen Moment Pause mache, es wahrnehme und durchfließen lasse, dann merke ich wie etwas in mir sich innerlich abgeholt fühlt und vollständiger wird. Und manchmal taucht dann ganz von selbst auch wieder mein echtes Ja zu etwas auf.

Ich finde es wichtig, dass wenn wir an Orten zusammenkommen, die unsere Entwicklung fördern wollen, unser Ja und unser Nein willkommen sind.

Ich erinnere mich gerade an einen Tanzabend, den ich vor Jahren besucht habe. Immer wieder hat auch die Tanzleiterin Impulse in die Gruppe eingebracht, die ich oft auch sehr schön fand. Bei einem Impuls aber habe ich deutlich gemerkt, dass diese Anregung gerade überhaupt nichts für mich ist und ich die Gruppenübung nicht mitmachen möchte. Als ich das zum Ausdruck gebracht habe, kam mir nur ein Unverständniss entgegen, warum ich es nicht wenigstens probieren möchte und wir konnten es leider nicht klären. Das war dann mein letzter Besuch bei dieser Veranstaltung. Wir können uns nur sicher fühlen uns somit für Heilung und Entwicklung öffnen, wenn wir unser Ja und Nein einbringen dürfen.

In meinen Einzelsitzungen ist es mir ganz wichtig, dass die Menschen mit denen ich zusammen arbeite wissen und erfahren, dass sie immer Nein sagen dürfen. Sie dürfen Nein sagen zu Impulsen, die ich einbringe, Nein zu der Hand, die ich ihnen anbiete. Manchmal kann es passieren, dass eine ganze Herde von alten Neins sich Raum verschafft, weil sie spürt, dass sie hier willkommen ist. Ich finde es total wertvoll, wenn das geschieht, denn so können wir mit weniger altem Nein unser heutiges Ja und Nein mit mehr innerer Freiheit leben. Mehr über meine Einzelsitzungen im Morgenlicht-Coaching erfährst du hier.

Von Herzen alles Liebe für dich,

Hier kannst du weiterlesen

Ein Ja zum liebevollen Neuanfang

10 Minuten-Pause und Eintauchen in mehr Verbundenheit (zum Anhören)

Was trägt und unterstützt dich?