Kennst du Phasen, in denen du dich müde und erschöpft fühlst und dich fragst, was mit dir los ist? Du fühlst dich schlapp und sehnst dich danach wieder schwungvoll durch den Tag zu gehen. Das kann ich gut verstehen. :-)
Ich habe nachgeforscht, was mir die Müdigkeit erzählen und wozu sie mich einladen möchte. Was ich dabei entdeckt habe, möchte ich heute mit dir teilen...
Unser wahres Ruhebdürfnis entdecken
Wenn ich unseren Hund und auch Katzen beobachte, bin ich immer wieder erstaunt, wie viel Zeit sie damit verbringen zu ruhen und vor sich hinzudösen. Wenn ich meinen Blick dann zu uns Menschen wende, wird überdeutlich, dass wir in einer Zeit völlig unausbalancierter Überaktivität leben. Das haben viele Menschen mittlerweile erkannt und doch tragen viele von uns nach wie vor die Prägung in sich, dass es wichtiger und wertvoller ist produktiv zu sein, etwas anzupacken und aktiv zu gestalten.
Natürlich ist diese Gestaltungskraft ein wichtiges Element in unserem Leben. Doch genauso wichtig ist unsere weiche, empfangende, loslassende Seite, die uns in die Ruhe und Entspannung führt.
Ich glaube, dass wir an einem Punkt sind, an dem wir deutlich spüren, dass wir dringend einen Ausgleich zu all der Aktivität benötigen und unser Körper uns das deutlich zeigt. Neulich erzählte mir eine Freundin, dass sie das Gefühl hat, das gesammte unerfüllte Bedürfnis nach Ruhe, Schlaf und Erholung, der letzten Jahre wird auf einmal für sie spürbar. Ich glaube, damit ist sie ganz sicher nicht allein.
Wenn wir in uns hineinlauschen, spüren wir vielleicht, dass die Müdigkeit eine Einladung an uns ist, in ein neues stimmigeres Gleichgewicht zwischen Ruhe und Aktivität zu finden.
Wenn wir Altes loslassen und neugeboren werden
Zusätzlich zu diesem alten Ungleichgewicht nehme ich auch wahr, wie viele Menschen derzeit eine innere Neugeburt erleben. Ich nehme wahr, wie sie immer wacher werden, bereit sind sich auf tiefe Heilungsprozesse einzulassen und immer mehr erblühen. Das ist wunderschön! Manche Menschen sind sich dessen bewusst und bei anderen läuft es eher unbewusst ab. In dieser Neugeburt gibt es Wellen, in denen leisten wir so viel innere Arbeit, dass es nur verständlich ist, dass wir zeitweise erschöpft sind und ein großes Schlaf- und Ruhebdürfnis haben.
Ich finde es wichtig und erleichternd überhaupt wahrzunehmen, was da gerade in uns geschieht (und uns auch immer wieder daran zu erinnern). So viel Altes löst sich aus unserem Denken, wird aus der Kammer unserer verdrängten Emotionen befreit und bewegt sich durch unseren Körper hindurch. Wir werden quasi wie "entrümpelt". Auf diese Weise entsteht mehr Raum in uns. In diesem neuen Freiraum kann mehr von unserem wahrhaftigen Sein, mehr von unserem Potential zum Vorschein kommen. Ich glaube, dass diese Prozesse Teil unserer natürlichen Entwicklung sind. Es ist wie bei der Geburt eines Kindes auch, wir könnes sie nicht "machen", sondern es geht vielmehr darum uns einzulassen, zu vertrauen und uns in Verbundenheit führen zu lassen.
Wir werden weich und geben uns hin
Bestimmt hast du schon einmal diesen Punkt erlebt, an dem du so müde und erschöpft warst, dass plötzlich in dir etwas aufgegeben hat sich anzustrengen und alles unter Kontrolle zu halten. Es war einfach keine Kraft mehr da, um Widerstand zu leisten und so konnte eine verkrampfte, harte Stelle in dir nachgeben und weich werden.
Manchmal geschieht es in all der Müdigkeit einfach leichter, dass geschehen kann, was von Natur aus geschehen will. Wenn wir dann wieder mehr Energie spüren, merken wir oft im Nachhinein, was sich in dieser scheinbar reglosen Zeit alles verändert hat.
Wir dürfen den Veränderungen, die in uns geschehen immer wieder neu vertrauen. Wir dürfen spüren, dass es einen liebevollen Sinn in all dem gibt und uns von dieser Liebe durch herausfordernden Momente tragen lassen. Umso tiefer unser Vertauen wird, umso leichter können wir auch durch Zeiten gehen, in denen wir uns planlos und erschöpft fühlen.
Wir sind niemals allein.
Das Leben geht immer mit uns Hand in Hand.
Ich teile in diesem Beitrag, was ich bei vielen Menschen um mich herum beobachte und auch bei mir selbst wahrnehme. Wie immer entscheidest du, was für dich stimmig ist und was nicht. Wenn du spürst, dein Körper braucht ärztliche oder therapeutische Unterstützung, dann höre auf dich.
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ITB (Dienstag, 01 Oktober 2019 14:29)
Liebe Stefanie,
so betrachtete ich meine Müdigkeit tatsächlich noch nie, finde deine Gedanken dazu aber sehr stimmig, anregend und liebevoll.
Gut, dass du es hier geteilt hast ♥
Stefanie (Mittwoch, 02 Oktober 2019 11:59)
Hallo :-)
Das freut mich, dass du etwas für dich mitnehmen kannst. Danke für deine Rückmeldung, frohes Weiterentdecken und liebe Herbstgrüße von Stefanie