Vom zarten, überraschenden Neubeginn in dunklen Momenten

Kennst du diese Momente oder Lebensbereiche, in denen du das Gefühl hast, es läuft einfach nicht so, wie es eigentlich sollte?
Heute möchte ich euch von einer kleinen Alltagsbegegnung erzählen, die mich berührt und bewegt hat. Für mich ist es wie ein Wunder, dass wenn eigentlich alles schwer und herausfordernd scheint, doch auch immer eine Ebene da ist, die uns einlädt auf neue Weise daraus hervor zu kommen. So, dass sich all die Herausforderung gelohnt hat. Ich bin gespannt, was die kleine Geschichte in dir bewegt...

Wenn es anders kommt, als gedacht

Als ich mich gerade auf das Schreiben von einem neuen Beitrag eingestimmt habe, kam eine liebevolle Einladung zu mir. Eigentlich hatte ich mir vom Kopf her vorgenommen über etwas ganz anderes zu schreiben, aber ich war auch offen zu lauschen, ob es da nicht gerade etwas Passenderes gibt. Und ja, da hat sich etwas gezeigt. ;-)

Ich möchte euch heute gerne von einer kleinen Alltagsbegegnung erzählen, die mich berührt hat und die mir heute wieder in den Sinn gekommen ist. Ich habe das Gefühl, da ist etwas Wertvolles drin spürbar, was wir entdecken oder uns daran erinnern dürfen.

 

Vielleicht kennst du auch Menschen in deinem Leben, die du über die Jahre immer mal wieder siehst. Vielleicht auf der Arbeit oder beim Gassi gehen oder Einkaufen. Irgendwie gibt es dann manchmal schon so ein vertrautes Gefühl, ohne dass man sich jetzt wirklich gut kennt. Manchmal wird zusammen gelacht, die neuen Naturentdeckungen werden berichtet oder was auch immer. Ich genieße diese kleinen Momente und seit ich mich noch mehr auf die Körperebene einlasse und sie bewusster wahrnehme, ist es auch sehr spannend, dies mit einfließen zu lassen.

 

Nun ja, jedenfalls möchte ich euch gern von so einer kleinen Begegnung, erzählen, denn ich denke, es könnte sein, dass sie auch zu euch spricht.

 

 

Eine stille, leise Einladung

Eine Frau, der ich so über die Jahre immer mal wieder begegnet bin, hatte ich eine ganze Weile nicht gesehen. Wenn wir uns trafen, hat sie mir oft erzählt, was sie alles so vorhaben, was gerade umgebaut wird, welche Veranstaltungen sie besuchen... es klang immer nach jeder Menge Aktivität und "Beschäftigtsein und Spaß haben", die im Mittelpunkt standen.

Als ich sie neulich wieder gesehen habe, wirkte sie sehr matt. Ich fragte sie, wie es ihr geht und sie erzählte mir, dass sie gerade vom Arzt kommt und jetzt erst einmal eine Weile krank geschrieben ist. Sie weiß nicht was es ist, sie ist einfach nur noch müde und niedergeschlagen, dabei kullerten ihr ruhig ein paar Tränen über die Wangen. Mich hat dieser Moment so berührt, denn in all den Begegnungen, die wir bisher hatten, hatte ich in diesem Moment das Gefühl, dass ich sie viel deutlicher spüren kann, das Wesen, der Mensch, der da wirklich ist, ohne all die äußeren Dinge.

 

Es hat sich wie ein Innehalten angefühlt, in dem es einfach nur mal um sie gehen darf. Ich habe so viel Mitgefühl in mir strömen gefühlt, weil ich mir vorstellen kann, dass es für sie gerade nicht so leicht ist. Aber gleichzeitig war ich auch so gerührt, weil ich gespürt und wahrgenommen habe, dass das im Grunde nicht ein Ende bedeutet, sondern vielmehr ein zarter Beginn von etwas Neuem ist. Mein Herz war berührt von der ehrlichen Menschlichkeit und dem, was da gerade in ihr geschieht, weich wird und sich öffnet.

Ich habe sie gefragt, was ihr denn gut tun könnte, wenn sie dann nach Hause kommt und ob sie sich vielleicht warm einkuscheln möchte... was sie dankend angenommen hat. Als sie dann ging hatte ich auch feuchte Augen. Ich hatte einfach überhaupt nicht das Gefühl, dass da irgendetwas Willkürliches passiert, sondern ich hatte das Gefühl, dass es da eine liebevolle Einladung gibt an sie, die sie einlädt auf neue Weise lebendig zu werden und die genau diesen Moment abgepasst hat.

 

 

Abgeholt werden - da wo wir nicht weiter wissen

Jetzt, wo ich mich wieder an diese Begegnung erinnert habe, sind mir selbst Bereiche in den Sinn gekommen, wo ich das Gefühl habe, dass es da nicht so läuft, wie ich mir das eigentlich wünschen würde. Wie eine Fahrradkette, die einfach nicht richtig greift und man in die Pedale treten und treten kann und doch nicht vorwärts kommt. ;-)

Ja, und vielleicht ist das gerade auch an den Stellen gar nicht dran. Vielleicht geht es da um etwas ganz anderes. Vielleicht geht es viel mehr darum damit einen Moment zu sein und wahrzunehmen, wie das Leben dort auf genz neue Weise einströmt und mir den Weg auf neue Weise zeigt.

Bewegt diese kleine Geschichte auch etwas in dir?
Hast du Lust ein bisschen darüber nachzusinnen?

Falls du etwas dazu teilen möchtest, würde ich mich freuen von dir zu hören. Es ist immer sehr schön für mich von euch zu hören.

Von Herzen alles Liebe für dich.

 

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