Wie ist das, wenn wir Kinder loben und ihnen positives Feedback geben? Schadet es ihnen, weil sie dann unsere Meinung übergestülpt bekommen und nicht ihr eigenes Wesen entwickeln können? Oder brauchen Kinder ein liebevolles Miteinander, durch das sie sich erst wirklich richtig wahrnehmen können?
Ob leibhaftige Kinder hier und heute oder das Kind, das wir alle einmal waren - ich denke wir können da etwas Wertvolles entdecken. Und ich möchte mit euch erkunden, wie wir "Erziehungsfragen" allgemein auf eine neue, einfache Weise begegnen können...
Kindlichem Ausdruck mit Neutralität begegnen?
Vielleicht kennst du solch eine Situation auch: Ein Kind kommt dir freudestrahlend entgegen gerannt: "Schau mal hier - das habe ich für dich gemalt. :-) " oder "Schau mal, was ich kann!" - Ich kann mich noch gut erinnern, wie ich als Kind selbst solche freudigen Ausbrüche hatte und ich kenne es auch als Erwachsene, dass Kinder mich so "bestürmen".
Neulich in einem Gespräch mit einer Freundin, habe ich mich wieder an eine Strömung in der Pädagogik erinnert, in der Lob als etwas verstanden wird, was Kinder in ihrer gesunden Entwicklung
hindert. Ich kann den Gedanken dahinter verstehen, dass die eigenen Schönheitswerte zum Beispiel nicht auf das Kind "abgestempelt" werden sollen, sondern es selbst frei entdecken kann was es
gerne mag. Es geht darum, dass das gemalte Bild oder was auch immer schon wahrgenommen wird, aber aus einer eher neutralen Perspektive.
Wenn ich mich in diese neutrale Haltung einspüre, dann merke ich fühlt sich das für mich nicht gut an und es hat auch etwas kühles und haltloses. Wir Menschen sind soziale Wesen und wachsen im
Miteinander heran. Wir haben viele tolle Anlagen, die wir in das Leben mitbringen, aber wir brauchen Erwachsene um uns, die uns liebevoll begleiten, auffangen, ermutigen und Rückmeldung geben. Es
gibt gewisse Nervenzellen in unserem Gehirn, die Spiegelneuronen, die zum Leben erwachen, wenn wir eine liebevolle Rückmeldung bekommen.
Freude, die bejaht werden will
Wenn das Kind also freudestrahlend angelaufen kommt, sucht es nach einem Gegenüber, dass seine Energie aufnehmen und bejahen kann. Der Impuls der nach Außen geströmt ist, wird vom Erwachsenen liebevoll rückgemeldet: Ja, ich sehe dich. Ja, ich freue mich mit dir und ich schätze deinen Ausdruck. Das wiederum landet dann beim Kind und es beginnt sich selbst durch diese Rückmeldung zu begreifen. Im Grunde ist das etwas Wunderschönes, dass wir so miteinander wachsen und uns selbst kennenlernen, nicht als Einzelkämpfer, sondern eingebunden in liebevolle Wahrnehmung, die wir selbst einmal bekommen und später weitergeben können.
Ich verstehe die Bedenken, dass Lob schaden könnte und sicherlich gibt es da auch, wie so oft ein "Zuviel des Guten" oder Grenzverletzung, die mit gesundem Feedback aber auch nichts mehr zu tun haben. (Wenn zum Beispiel alle Blumen nur noch gelb gemalt werden dürfen...) Oder wie meine Freundin neulich so schön sagte: Man kann auf der einen oder der anderen Seite vom Pferd fallen.
Körperweisheit neu entdecken
Was ich in den letzten Jahren immer mehr und mehr entdecke ist, dass vieles Nachdenken über pädagogisch sinnvolles Verhalten wegfällt, je mehr wir tatsächlich hier und heute wach verkörpert anwesend sind. Ich glaube, dass in unserer Biologie vieles von gesundem Miteinander angelegt ist. Da wir heute aber in einer so verkopften Welt leben, viele Menschen den Zugang zum Körper verloren haben oder er einfach auch viele Lasten aus der Vergangenheit in sich trägt, ist das manchmal gar nicht so einfach. Noch dazu kommt, dass viele von uns, ob es uns bewusst ist oder eher nicht, Verletzungen aus unserer eigenen Kindheit in uns tragen, die unser Verhalten mit den Kindern hier und heute natürlich beeinflussen. Ich freue mich über jede Mama, jeden Papa oder jeden der mit Kindern zu tun hat, die bereit sind sich da liebevoll auf den Weg zu machen und Heilung geschehen zu lassen.
Auch die mega hohen Ansprüche oder auch Ängste von Eltern etwas in der Erziehung falsch zu machen, können mit frühen Verletzungen aus der eigenen Kindheit im Zusammenhang stehen. Das Kind in uns
darf nach und nach das bekommen, was es damals gebraucht hätte und verarbeiten, was noch unverarbeitet ist. Das wünsche ich von Herzen allen Kindern, denen die wir heute in die Augen schauen
können und denen in unserem eigenen Inneren.
Wenn es dich interessiert, wie du tiefer in die Beziehung zu deiner Körperweisheit eintauchen kannst und seelenvoll im Hier und Jetzt präsenter werden kannst, schaue gern, ob das
Morgenlicht-Coaching etwas für dich sein könnte. Alte Verletzungen aus der Kindheit dürfen behutsam heilen und die Beziehung zu dir selbst und deinen Kindern dürfen sich dadurch weiter
entwickeln. Mehr dazu erfährst du HIER.
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